Ein unverpacktes Logo

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Oh wow! Heute bin ich am original unverpackt Laden in der Wiener Straße vorbei gegangen und wollte eigentlich nur kurz rein schnuppern, als ich es sah: mein Logo, das da an der Fensterscheibe klebte! Was für ein tolles Gefühl. Natürlich hat mir der unverpackt Verband bereits unzählige Fotos von unverpackt Läden aus ganz Deutschland geschickt, die jetzt auch mein Logo in der Fensterscheibe kleben hatten, aber sein eigenes Werk live zu sehen ist für einen Designer dann doch noch etwas sehr besonderes.

Alles fing mit einer Website an. youvo.org vermittelt gemeinnützige Organisationen an, meistens junge, Kreative die noch im Studium sind oder einfach etwas Gutes tun wollen. Youvo verteilte Flyer in der design akademie, meiner alten Hochschule, und dort erfuhr ich das erste Mal von der Website. Die Idee an sich finde ich unglaublich gut, denn einerseits erlaubt es den Kreativen eine Auftragssituation sowie Kundenkontakt zu trainieren, ihr Portfolio aufzubessern und sie tun auch noch etwas Gutes mit ihrer Arbeit. Und die gemeinnützigen Organisationen bekommen für ein geringes Budget, solide Designs, die vielleicht sogar etwas freier und gewagter sind als bei professionellen Aufträgen. Also eine Win-Win Situation.

Am Anfang stand ein Uniprojekt

Im Laufe meines 6. Semesters an der design akademie Berlin, bekamen mein damaliger Kommilitone Dorian (https://buddy-media.com) und ich die Aufgabe gemeinsam eine fiktive Firma zu gründen, mit allen was dazu gehört, Formularen, Budget, Steuern etc. Danach sollten wir einen fiktiven Kunden annehmen, ein Angebot schreiben, den Auftrag ausführen und anschließend eine Rechnung schreiben. Wir teilten uns auf, sodass Dorian die Gründung an sich übernahm und ich den Kundenauftrag bearbeitete. Da fiel mir wieder die Plattform youvo ein und so suchte ich mir den Auftrag raus, den mir am Besten gefiel.

So stieß ich auf den unverpackt Verband, der über die Plattform einen Kreativen suchte um ein Corporate Design zu erstellen und dies dann auf die unterschiedlichsten Medien anzupassen. Ich kopierte mir das Briefing und fing an ganz frei zu gestalten. Mein persönlicher Anspruch war zwar, wie immer, sehr hoch aber trotzdem dachte ich nie, dass das Logo irgendeine Chance hätte genommen zu werden. Als es dann aber fertig war, ermutigte mich Dorian dem unverpackt Verband meinen Entwurf zu schicken. Normalerweise muss der Kreative sich zuerst bei der Organisation bewerben, diese wählt dann den Passenden aus und dann beginnt erst die Gestaltungsphase. Hier hatte ich ja eigentlich bereits ein fertiges Design und das schickte ich dem Verband einfach. Der war so begeistert von dem Logo, dass sie das Bewerbungsverfahren schlossen und mir den Auftrag vergaben! Ich freute mich wie Bolle!

Nur ein kleiner Feinschliff benötigt

Nach einem sympathischen Treffen mit Milena, machte ich mich an die Arbeit, denn einige Änderungen waren dann doch nötig. Meistens sind die Designs von Bioprodukten zwar auch grün aber haben eher einen helleren Farbton, das mehr an die Natur erinnert. Ich habe mich bewusst gegen das Klischee entschieden, um der Marke einen edleren Touch zu verleihen, gleichzeitig mit der Courier aber auf dieses ursprüngliche, handgemachte hinzudeuten.

Das Motiv, ein Einmachglas, das im Idealfall immer wieder im unverpackt Laden aufgefüllt werden kann, wird in sehr vielen Logos der unverpackt Läden verwendet. Auch ich verwendete dieses Motiv in meinen ersten Logo Entwürfen. Jedoch wollte der unverpackt Verband sich davon abheben. Also suchten wir nach unzähligen Variationen und Möglichkeiten, wie wir das am Besten umsetzen konnten, sind aber schlussendlich immer wieder auf das ursprüngliche Motiv zurück gekommen. Dann hatte in die Idee das Motiv etwas schräg am Schriftmotiv zu setzen, was dem ganzen Logo einen dynamischeren Charakter gab. Außerdem ließ es das Logo etwas verspielter aussehen, als das Vorgängerlogo.

Schließlich war das Design abgestimmt, die Sticker und Plakate gingen in den Druck und der Instagram Account und die Website wurde gelauncht. Alles in meinem Design! Später kam dann die ersten beiden Produkte eines eigenen Sortiments dazu, ein Etikett für eine Tomaten Passata und eins für Kokosöl. Beides in Einmachgläser abgefüllt und nur durch das Etikett gekennzeichnet. Die beiden Produkte habe ich auch im Laden wiederentdeckt! Meine allerersten Produktdesigns, die jemals von mir im Laden stehen, da war ich schon sehr stolz. (Weitere Informationen findest du auf meiner Portfolioseite)

Ich bin mal gespannt wie sich das in Zukunft noch weiter entwickelt aber bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis!

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