und warum ich meinen trotzdem noch verwende.
Durch meine vielen Reisen durch die Welt habe ich die wunderschönsten Orte und Landschaften gesehen und ich bin ja bekanntlich noch nicht überall gewesen. Aber überall wo ich war, hat mich die Natur unglaublich fasziniert. Umso trauriger macht es mich wenn ich regelmäßig Berichte über die aktuelle Lage unseres Planeten lese. Vor allem die unglaubliche Plastikverschmutzung, die sogar schon in unseren Weltmeeren nachgewiesen wurde und zwar in kleinster Form, hat mich dazu bewegt über meine eigene Nachhaltigkeit nachzudenken.
Den Höhepunkte hatte diese Reflexion aber bereits 2017. Denn in diesem Jahr reiste ich für einen Monat durch Indien und dort war das Problem um einiges größer als hier in Europa. Ich entschied mich, in Form von mehreren kleineren Schritten, mein eigenes Leben so gut ich konnte, plastikfreier zu gestalten. Auch wenn ich nicht von mir behaupten kann dass ich alles einwandfrei hinbekomme; auch ich benutze leider noch zu viel Plastik, meiner Meinung ist es wichtig sein eigenes Verhalten zu hinterfragen und sein Bestes zu geben, denn wenn jeder Mensch wenigstens ein paar Dinge in seinem Alltag ändert, können wir gemeinsam vieles ändern!
Aller Anfang ist schwer
Aus diesem Gedanken heraus benutze ich seit 2017 (dieselben) Jutebeutel zum Einkaufen und fahre so oft es geht Fahrrad oder Öffis. Aber eins der wichtigsten Änderungen war, mir einen wiederverwendbaren Kaffeebecher aus Bambus anzuschaffen! Jeder der mich kennt, weiß dass ich eine richtige Kaffeetante bin. Ohne meine Tasse Kaffee am Morgen geht fast nie was und an manchen Tagen bin ich ohne Koffeindosis auch absolut unproduktiv. Den Weg zur Uni oder ins Büro verbringe ich meistens auch damit, gemütlich meinen Kaffee zu trinken und so langsam richtig wach zu werden. Danach kanns dann auch richtig los gehen!
Umso wichtiger war daher auch der Wechsel zu einem wiederverwendbaren Becher. Denn wenn ich meinen Kaffeebecher nicht dabei hatte, gab es für mich auch keinen Kaffee! So war meine Devise und es war und ist teilweise sehr hart. Aber ich versuche mich wirklich dran zu halten, auch wenn ich kreativ werden muss, wenn ich meinen Becher doch mal vergessen habe. Mit der Zeit gewöhnte ich mich aber daran und irgendwann war der Becher in meinem Alltag nicht mehr weg zu denken. Ich nahm ihn fast überall mit hin, sogar während meiner Bachelorarbeit, begleitete er mich. Einen ToGo Becher nahm ich gar nicht mehr.
Das Ergebnis von Stiftung Warentest
Als ich dann Anfang des Monats von den Ergebnissen von Stiftung Warentest gelesen habe, hatte ich einen dicken Kloß im Hals. Denn in diesen Tests schnitten die meisten Bambusbecher, darunter auch mein eigener, den ich seit gut zwei Jahren nun benutze, sehr schlecht ab. Denn die Bambusfasern wird von einem Klebstoff zusammengehalten, der bei JEDER Verwendung den Giftstoff Melamin ins heiße Getränk abgibt. (Hier gehts zu den offiziellen Testergebnissen: https://www.test.de/Bambusbecher-im-Test-Die-meisten-setzen-hohe-Mengen-an-Schadstoffen-frei-5496265-0/) Außerdem sollen die Becher auch nicht so biologisch abbaubar sein, wie man ansonsten immer gelesen hat.
Schon alleine beim Gedanken daran, dass ich jahrelang Giftstoffe über meinen Kaffee oder Tee aufgenommen habe, lässt in mir ein ungutes Gefühl im Magen aufkommen. Meine erste Reaktion war: bloß weg damit! Aber nach einigen Reflexionen wurde mir beewusst: das wäre auch absolut nicht im Sinne der Nachhaltigkeit! Ich sah es auf einmal vor mir; alle Becher, die in den letzten Jahren von umweltbewussten Menschen benutzt wurden, landen jetzt auch dort, wo die To-Go Becher jeden Tag hinfliegen; in den Müll!
Es musste doch noch einen anderen Weg geben; wie man auch einen Bambusbecher wiederverwenden konnte. Und dann brachte mich meine Kommilitonin Carolin auf eine tolle Idee: der Bambusbecher eignet sich dort wunderbar als stylische Vase für eine Pflanze! Wie praktisch, dass ich einen kleinen Blumenladen direkt im Haus habe, und so bin ich dahin und habe mir diese kleine süße Kaktuspflanze geholt und so habe ich einerseits meinem Bambusbecher eine Zukunft im Müll erspart und meine Pflanzenfamilie um ein Mitglied erweitert. Eine Win-Win-Win Situation!
Mein neuer Kaffeegefährte
Und für alle die sich jetzt fragen was ich jetzt anstelle meines Bambusököbechers benutzen, bekommen hier meine Alternative gezeigt. Denn ich habe mich bei meinem neusten ToGo Becher für eine Version aus Metall entschieden. Hier habe ich besonders auf die Verträglichkeit des Bechers geachtet, denn Metall gibt keine gifftige Stoffe in den Kaffee ab und wenn ich diesen Becher für die nächsten 3 Jahre (und vielleicht noch länger) kann ich weiterhin ohne schlechtes Gewissen meinen Kaffee unterwegs genießen.
Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch einen Bambusbecher zuhause und ihn auf irgendeiner Weise wieder verwendet anstatt ihn wegzuwerfen? Zeigt mir eure Ideen!