Ein Morgen in Wadi Rum

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Happy Birthday to me! Ja, richtig gelesen, ich habe dieses Jahr meinen Geburtstag in der Wüste von Wadi Rum gefeiert. Und der fing, mal wieder, gaaaanz früh an! Gegen 5 Uhr hat mein Wecker geklingelt, ganz zum Leidwesen meiner Zimmergenossin Kathi. Naja, ich hab mich bemüht beim Aufstehen nicht zu viel Krach zu machen.

Aber dieses Mal war es wirklich hammerhart! Ich fand es ja schon in Jerusalem zu kalt um aus dem Bett zu steigen, aber hier ist es noch deutlich kälter! Brrrr. Unsere Hütten bestehen nur aus leichtem Stoff, dem entsprechend schlecht isoliert war das ganze dann auch. Eine Wüste wird am Tag zwar unglaublich heiß, jedoch sinken die Temperaturen Nachts sehr tief ab. Da braucht man mehr als einen warmen Schlafanzug um keine kalten Füße zu bekommen! Mit meiner Thermounterwäsche hat das Schlafen ja ganz gut geklappt, aber beim Aufstehen ist die Unterwäsche leider nicht wirklich hilfreicher.

Geist über Schweinehund

Nach einigem guten Zureden meinerseits, hat sich mein Geist über meinen inneren Schweinehund hinweg gesetzt. Gut eingepackt und mit der Kamera in der Hand hüpfe ich aus der Hütte und atme die frische Luft ein. Ich schau mich um. Die blaue Stunde hat gerade begonnen. Von irgendwo höre ich ein lautes Schnarchen. Noch ein Nachteil wenn die Wände der Hütten aus Stoff bestehen. Ansonsten ist es aber ruhig.

Ich bewege mich etwas abseits der Hütten. Dann kann die Fotosession ja beginnen. Dieses Mal verzichte ich auf Musik, ich will die Ruhe der Wüste komplett genießen, solange es noch geht. Denn heute geht es ja schon wieder weiter. Zurück in die Zivilisation.. Toby, ein Tourguide mit dem ich im Kruger National Parc in Südafrika unterwegs war, meinte das wären die schlimmsten Momente einer Reise. Wenn man aus der Natur wieder zur Zivilisation zurückkehren muss. Noch heute gebe ich ihm jedes Mal recht, wenn es für mich wieder soweit ist… Deshalb heute mal keine Musik. 

Der Klang der Wüste

Die Stille ist beruhigend, wenn man sich auf sie einlässt. Ich setze mich in den Sand und denke über mein Leben nach. Mache ich nicht oft, aber am eigenen Geburtstag kann man das glaub ich auch mal machen.Wie bin ich eigentlich hierher gekommen? Was waren meine Highlights der Reise? Was steht in den nächsten Monaten noch so an? Ich bin selbst erstaunt welche Gedanken mir so durch den Kopf gehen. Und das ohne vorher einen Kaffee gehabt zu haben… Faszinierend!

Nach meiner philosophischen Phase geht es wieder ans Fotografieren. Ich versuche meine Umgebung so gut es geht auszunutzen. Leider geht die Sonne hinter den Felsen auf, sodass ein krasses Foto vom Sonnenaufgang leider nicht drin war. Da mir das aber schon sehr früh bewusst war, habe ich mich umso mehr damit beschäftigt, die Ruhe der Wüste einzufangen.

Ich lasse meinen Bildern dieses Mal bewusst viel Raum um diese Ruhe darzustellen. Manchmal ist weniger mehr. Vor allem wenn die Farben durch den Sonnenaufgang so fantastisch leuchten! 

Geburtstagsempfang

Nachdem die Sonne endgültig aufgegangen ist, genieße ich noch ein wenig die Ruhe, bevor im Camp langsam wieder Leben einkehrt. Um mich wieder etwas aufzuwärmen, begebe ich mich zum Gemeinschaftszelt, wo einige „Frühaufsteher“ bereits ihr Frühstück genossen. Insgeheim hoffe ich dass sich niemand an meinen Geburtstag erinnert… nein, zu spät. Bevor ich meine Schuhe ausziehen konnte, waren bereits zahlreiche Leute um mich herum um mir zu gratulieren! Naja, man hat ja nur einmal im Jahr Geburtstag und freuen tue ich mich selbstverständlich darüber dass so viele Menschen an mich denken. Das sind dann wieder die schönen Momente einer Gruppenreise!

Geschaukelt, nicht gerührt

Eigentlich sollten wir in Wadi Rum eine Ballonfahrt über die Wüste unternehmen aber wegen des wechselhaften Wetters war das leider am Vorabend abgesagt worden. Als Alternative hat Julia kurzerhand einen Ritt auf Kamelen organisiert. Spitzenmäßig! Ich saß noch nie auf einem Kamel. Und ich kann nur sagen; es schaukelt zwar sehr, aber entspannter bin ich in einer Wüste noch nie gereist. Und so war die Rückkehr in die Zivilisation nicht ganz so schnell und schmerzhaft, als mit dem Pickup!

Nächster Halt: Wadi Musa

Nach einer guten Stunde auf dem Rücken des Kamels, sind wir wieder bei unserem Bus angekommen. Jetzt geht es weiter nach Wadi Musa, übersetzt, das Tal des Moses. Wir kommen damit unserer letzten großen Station dieser Reise immer näher; Petra. Morgen wird es soweit sein! 

Nach einigen Stunden Fahrt kommen wir gegen Mittag an. Nachdem Lara und ich unser Zimmer bezogen haben, werde ich ganz süß von einigen meiner Reisekollegen zum Geburtstag überrascht! Ich hab mich mega darüber gefreut!!! Einfach toll mit solchen Menschen reisen zu dürfen. Und als kleines Geschenk wurde mir ein Besuch in einem arabischen Hammam spendiert. Noch ein besonderes Highlight was ich absolut empfehlen kann, wenn man in Jordanien oder in einem anderen arabischen Land unterwegs ist. Tiefenentspannt (und mit einem Geburtstagskuchen extra für mich) lassen wir den Abend ausklingen und planen den kommenden Tag in Petra. Überraschung; es geht mal wieder sehr früh los!

Ich hoffe euch hat mein Artikel gefallen und ihr hattet Spaß beim Lesen. Nächste Woche geht es dann in die Endrunde; wir besuchen eine der ältesten Städte der Welt: Petra! Seid auf jeden Fall gespannt!

Zum Artikel geht es hier lang.

Bleibt gesund und bis bald.

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