Eine Opfergabe ans Tote Meer

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Jetzt sind wir schon fast eine Woche unterwegs und es ist langsam an der Zeit, die großen Städte hinter uns zu lassen und die Natur Israels zu erkunden. Es geht früh los, denn wir haben ein volles Programm: Drei Zwischenstopps sind vorgesehen, bevor wir abends in Eilat unser Hotel beziehen werden. Zuerst wollen wir zu einer Aussichtsplattform, mit Blick auf die judäische Wüste fahren, dann im Toten Meer baden und später noch in der En Gedi Oase wandern gehen.  

Nach einem letzten Frühstück im Abraham Hostel, laden wir unsere Rucksäcke in den Bus und steigen ein. Lange werden wir nicht bis zu unserer ersten Etappe brauchen. Da Jerusalem sehr hoch liegt, geht es erst einmal wieder einige Höhenmeter hinunter. Aber nicht zu tief, denn wir wollen eigentlich zu einem Aussichtspunkt für einige Panoramabilder.

Nach einer kurzen Fotopause geht es wieder in den Bus. Nächster Stopp: das Tote Meer. Ich bin schon etwas aufgeregt jetzt dorthin zu fahren! Seit der Grundschule erzählte man mir von dem Toten Meer. Um ehrlich zu sein, hätte ich nie gedacht, dass ich eines Tages dahin fahren würde. Es stand irgendwie nie so wirklich auf meiner Agenda.. aber dafür liebe ich die Studienreisen. Da kommt man auch manchmal an Orte, die man nicht so direkt auf dem Schirm hatte. Und wenn man dann dort ist, weiß man wirklich nicht warum man da nicht schon viel früher war!

Am Toten Meer

Eine kurze Fahrt, später kommen wir an. Die letzten Kilometer fahren wir auf einer recht neuen Straße an einigen Ruinen vorbei. Idan, die uns noch bis Eilat begleiten wird, erzählt uns dass diese ehemaligen Gebäude mal an der Küste des Toten Meeres gestanden hätten. Durch den Klimawandel und die Untätigkeit der jordanischen und israelischen Regierungen verschwindet das Tote Meer von Jahr zu Jahr immer mehr. Man rechnet damit dass es irgendwann komplett verschwunden sein wird. Wirklich sehr Schade dass man sich hier nicht einig wird!

 Aber somit wird unser Ausflug noch mehr zu etwas Besonderem. Wer weißt wie lange das noch so bleibt. An der aktuellen Küste angekommen, steigen alle schnell aus und stürmen zu den Umkleidekabinen. Es war sehr windig, die Wasseroberfläche war nicht eben und ruhig wie man es auf den Fotos kennt. Kleine Wellen schlugen an die Steine der Küste. 

Als ich mit Anka und Katrin als eine der Letzten zum Strand komme, haben alle bereits den Spaß ihres Lebens. Der Schlamm des Toten Meeres ist mit besonders vielen Mineralien versehen, weshalb es eine wahre Wohltat für die Haut ist. Und ganz nebenbei kann man damit sehr witzige Sachen anstellen. Von Schlammschlachten bis zu ausgemalten Bikinis bei unseren Jungs, die Kreativität ist bei Mediadesign Studenten in der Hinsicht grenzenlos. Nachdem der Körper mit dem Schlamm eingerieben ist, geht es dann zum Baden ins Meer. Und tatsächlich; man schwebt auf der Wasseroberfläche. Leider ist das Wasser zu unruhig um gemütlich seine Zeitung zu lesen. 

Bild von Robert Bye - Unsplash (https://unsplash.com/photos/_IFipWi6cWc)

 Ich versuche mich trotzdem mal kurz treiben zu lassen… ganz entspannt… und zack, ist die Sonnenbrille weg! Eine Welle schlägt mir von hinten meine mit Stärke versehene Brille von der Nase. Scheiße. Ich versuche die Brille noch mit meinen Händen unter Wasser zu ertasten aber keine Chance. Noch eine Welle. Direkt ins Gesicht. Meine Augen brennen vom Salz im Wasser. Halb blind und mit tränenden Augen ertaste ich mich zurück zum Ufer. Einige meiner Reisekollegen helfen mir noch beim Suchen aber die Sonnenbrille kann ich vergessen. Etwas traurig ist es schon, die war schon überall mit. Südafrika, Namibia, Indien, Laos… alle großen Abenteuer hat sie mitgemacht, eine tolle Reisegefährtin. Aber wenigstens hat sie ein dementsprechend würdiges Ende. Und vielleicht findet sie irgendwann mal jemand, sollte das Meer tatsächlich irgendwann austrocknen.

Am En Gedi Nature Reserve

Nach einem leckeren Mittagessen geht es dann zu unserem letzten Zwischenstopp, der En Gedi Oase. Nach dem entspannten Bad im Toten Meer wird es nochmal anstrengend! Aber der Ausblick und der Wasserfall haben schon ein wenig dafür entlohnt. Ich bin immer noch etwas traurig wegen der Brille, außerdem muss ich mich jetzt daran gewöhnen mit meiner normalen Brille im Sonnenlicht zu fotografieren. Für alle die es wissen wollen: nicht angenehm, aber machbar.

Ab ins Hotel!

Nach dem Abstieg setzen wir uns erschöpft in den Bus und lassen uns bis nach Eilat fahren. Aus dem Bus heraus können wir auf der einen Seite, den ersten Sonnenuntergang über der Wüste, und auf der anderen zuerst noch das Totoe Meer und später das Rote Meer bewundern.

Am Ende des Tages (als wir nach langem suchen endlich das richtige Zimmer gefunden hatten) gab es zur Belohnung eine XL Pizza auf Kosten des Hotels. Froh endlich angekommen zu sein, lassen wir den Abend zu viert mit tollen Gesprächen und leckerem Essen entspannt ausklingen und freuen uns darauf, dass wir die nächsten Tage in Eilat etwas zur Ruhe kommen können.

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