Reisetagebuch Tag 1

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Hallo meine Lieben,

wie versprochen jetzt hier die Fortsetzung meines Reisetagebuches. Heute tauchen wir gemeinsam in die Gegensätze von Tel Aviv ein und entdecken einige kulinarische Leckerlis und lernen auch ein bisschen etwas über die Stadt. Viel Spaß beim Lesen!

Was für ein ereignisreicher Tag. Am Vormittag führt uns Idan, unsere Tourguide, zuerst vom Hostel aus ins Herz von Tel Aviv. Der Name gefällt mir übrigens immer besser, jetzt wo ich seine Bedeutung kenne. Idan erklärt uns, dass der Name der Stadt auf eine poetische Art und Weise zu verstehen ist. „Tel“, was grob übersetzt sowas wie „vielschichtiger Siedlungshügel“ bedeutet, steht für die Tradition, das Alte. „Aviv“ bedeutet „Frühling“ was ein Aufblühen oder auch das Neue symbolisiert. Ich mag ja solche poetischen Bedeutungen und wenn die Kombi dann auch noch so schön klingt, wie kann man den Namen dann nicht schön finden?

Etappe 1: Tel Aviv; Bauhaus meets Graffiti

Aber nicht nur symbolisch, sondern auch architektonisch prallen hier immer wieder das Neue und das Alte aufeinander. Aber es passt dann doch recht gut zusammen. Natürlich fallen einem hier besonders die zahlreichen Bauten, die im Bauhausstil errichtet wurden, heraus. Idan erzählt uns, dass die meisten Bauten auf soliden Konstruktionen stehen müssen, da der Untergrund nicht stabil genug ist. Bei einigen Sanierungen kann man da einen Blick drauf werfen. Da fällt mir auf dass echt viele Bauten nicht mehr sehr gepflegt aussehen und viele eine Sanierung gebrauchen könnten. Langsam aber sicher würde man daran arbeiten meinte Idan. Und nachdem sie das sagte, fallen mir immer öfter Baustellen auf. Die Stadt ist im Wandel und kümmert sich auch langsam wieder um die etwas älteren Gebäude.

Das war aber nicht immer so. In Tel Aviv gab es das erste hebräische Gymnasium, das Herzlia-Gymnasium. Dieses wurde durch die Beschreibungen des Tempel Salomons inspiriert. Leider wurde das Gebäude Opfer der Stadterneuerung und wurde im Jahre 1962 abgerissen. Dieses Ereignis wurde oft bedauert und machte den Israelis bewusst, dass sie sich besser um ihr Bauerbe kümmern müssen. Seither wird auch mehr für den Erhalt dieser Bauten getan.

Nicht nur die Bauten erinnert mich persönlich sehr an europäische Städte, speziell an Berlin, sondern auch die ganzen tollen Restaurants und die kleinen Läden. Neben Graffiti und vielen Pflanzen findet man keine großen Ketten, sondern eher kleine, niedliche Klamotten-, Schmuck und Einrichtungsläden. Und natürlich Restaurants, Bars und Eisdielen. Als Designerin fällt mir natürlich auch die tollen Brandings und Logos auf und die sehr stilvollen Graffitis. Da kann man wirklich nicht von hässlichen Geschmiere reden, wie man es des öfteren in Berlin findet. Zurück zu den Eisdielen. Es wird Zeit für unseren ersten kulinarischen Zwischenstopp. Meiner war aus dunkler Schokolade. Ein Traum!

Etappe 2: Jaffa; Durch das historische Zentrum hinunter zum Hafen

Mit dem Eis in der Hand geht es weiter Richtung Strand. Wenn sich die Häuserwand langsam lichtet, kann man von weitem das endlose Blau bereits erblicken. Je näher man kam, desto windiger wird es natürlich. Aber aufgrund der angenehmen Temperaturen, ist so ein kleines Lüftchen gar nicht so schlimm. Der Klang der Wellen und der Blick zum Horizont haben einerseits etwas beruhigendes und andererseits etwas wahnsinnig faszinierendes. Hier könnte man tatsächlich noch etwas länger bleiben… 

Aber wir sind ja nicht so weit gefahren um dann faul am Strand zu liegen, dafür hätten wir auch an die Ostsee fahren können! Deshalb riss uns Idan aus unserer Trance (und unserem Fotowahn) und führt uns jetzt ins alte Zentrum von Tel Aviv, die alte arabische Stadt Jaffa. Sie war bereits vor der Entstehung von Tel Aviv hier und kaum haben wir einige Schritte in Jaffa gemacht, schon wandelte sich das Stadtbild komplett. Die Gassen wurden enger, es ist deutlich mehr los und auch der Stil der etwas in die Jahre gekommenen Bauten ändert sich radikal. Wir sind wahrlich im historischen Zentrum von Jaffa angekommen. Nach einem Spaziergang durch die kleinen Gassen (ich fühle mich ein wenig wie in den mittelalterlichen Städten in Europa) machen wir eine kleine Pause am Hafen von Jaffa. Endlich wieder ein wenig Platz!

In unserer jetzigen Coronazeit ist das gerade undenkbar, aber zu dem Zeitpunkt waren enge Gassen und zwei Touristengruppen, die sich aneinander vorbeischoben absolut nichts Beunruhigendes. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, bedauere ich, dass ich die Zeit nicht noch mehr genossen habe mich frei zu bewegen und keinen 1,5 Meter Abstand von meinen Mitreisenden zu respektieren. Naja zumindest nach der Krise, denke ich, werden wir das alle wieder mehr zu schätzen wissen. Obwohl der Mindestabstand in einem Supermarkt in Berlins Großstadt Dschungel vielleicht gar nicht so schlecht ist. Oh, ich schweife ab.

Etwas für sehr starke Nerven: unser eng aufeinander gedrücktes Gruppenfoto vor der Skyline von Tel Aviv… obwohl eigentlich sieht man eher die Gruppe und ein klein wenig Tel Aviv in der Ecke, aber der Gedanke zählt!

Wenn man sich einmal auf eine Bank hingesetzt hat, fällt das Aufstehen umso schwieriger. Obwohl sich Idan redlich Mühe gibt, die Gruppe zu motivieren, hängt, wie man auf gut luxemburgisch sagt, der Riemen bei allen ziemlich herunter. Und was hilft gegen den Tiefpunkt? Richtig; gutes Essen. Zusammen mit Mando habe ich einen Laden in der Gegend ausfindig gemacht, wo man anscheinend den besten Hummus in Tel Aviv bekommt. Das müssen wir natürlich unbedingt testen! Und, was soll ich sagen, es war seeeeeeehr geil! Für alle, die mal nach Israel fahren; geht zu Abu Hassan in der Nähe des Hafen! Sein Hummus und auch die Falaffel sind ein Traum!

Etappe 3: Die Aussichtsplattform

Nach dem fabelhaften Essen neigte sich die Tour dem Ende zu. Idan verabschiedet sich nachdem sie uns noch zu einem Markt in der Nähe gebracht hat. Wir werden sie in einigen Tagen in Jerusalem wiedersehen. Nun steht der Rest des Tages zur freien Verfügung. Gemeinsam mit Lisa und Hermann laufe ich über den Strand von Tel Aviv rüber zu einer Aussichtsplattform um von dort aus den Sonnenuntergang fotografieren zu können. Leider sind wir etwas zu spät da gewesen, weshalb uns nur noch Tel Aviv (ach, ich schreib den Namen wirklich super gerne!) mit Nachtbeleuchtung bleibt.

Wie meine Reise durch Israel und Jordanien weitergeht, erfahrt ihr in dem Link hier unten. Nur um ein bisschen Vorfreude zu schaffen: Es geht weiter nach Jerusalem!

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